Der PIXI Transceiver

eine genial einfache, aber leider unbrauchbare Schaltung

(veröffentlicht in der CQ-DL 11/2017 S. 81)
Beim DARC Verlag ist der Bausatz eines Pixie-Transceivers (PX2) für 12,90 Euro lieferbar. Die gleiche Platine ist ohne Gehäuse bei eBay für wenige Euro in China bestellbar.

Ich habe die 40m-Band Version aufgebaut, was problemfrei geklappt hat. Nach Anschluss der Stromversorgung, eines Kopfhörers und der Antenne hörte ich auf der Quarzfrequenz von 7,023 MHz eine Station CQ rufen. Der einfache Empfänger ist zu meiner Überraschung also nicht völlig taub. Da diese kleine Schaltung aber auf der Quarzfrequenz festgenagelt ist, hat man keine Chance auf die Station genauer abzustimmen. Die Gleichrichterdiode 1N4001 kann wie hier auch als Kapazitätsdiode eingesetzt werden. Bei meiner Baugruppe beträgt der Ziehbereich aber nur etwa 20 Hertz. Mit einer anderen C-Diode oder einem Drehkondensator in Reihe zum Quarz könnte man die Frequenz vielleicht etwas mehr ziehen.

 
Ich schaute mir das Ausgangssignal am Spektrumanalyser an. Das Sendesignal ist bei 12V etwa 300mW (15 dBm) stark. Erstes Manko sind die starken Oberwellen bei 14,04 MHz mit -12,5 dBm (erlaubt sind hier -25,5dBm) und 21,07 MHz von -8 dBm. Die Oberwellen lassen sich mit einem zusätzlichen Tiefpass beseitigen.

Im Empfangsbetrieb strahlt aber der PIXIE mit -10 dBm auf der Empfangsfrequenz! Dies lässt sich nicht mehr filtern. Die Verfügung Nr. 33/2007 der RegTP regelt die "Richtwerte für unerwünschte Aussendungen gemäß § 16 Abs. 4 Satz 2 der Amateurfunkverordnung (AFuV)". Hiernach darf die maximale Leistung unerwünschter Aussendungen im Empfangsfall 2nW (-57dBm) betragen. Der gemessene Wert ist also im Empfangsfall um den Faktor 50000 vom erlaubten Wert erhöht. Also ist die einfache Schaltung, auch mit Modifikationen, für den regulären Funkbetrieb unbrauchbar. Schade.

Reaktion auf dem Artikel:
Auf der Leserbriefseite  der CQ DL 1-2018 S. 81 erschien eine Artikel, wie im Sendebetrieb die Oberwellenfilterung verbessert werden kann. Dies hilft aber im Empfangsbetrieb nicht weiter.